Moving Objects in Rose Madder
05.04.2014 - 04.05.2014
http://www.marionritzmann.com/#projects/space
Installationsansicht Kunstraum Aarau, Marion Ritzmann “Moving Objects in Rose Madder”, 2014
Installationsansicht Kunstraum Aarau, Marion Ritzmann “Moving Objects in Rose Madder”, 2014
Installationsansicht Kunstraum Aarau, Marion Ritzmann “Moving Objects in Rose Madder”, 2014
Marion Ritzmann (*1978) interessiert sich für die ernsthafte Auseinandersetzung mit Absurditäten, die ungebrochen Eingang in unsere Alltagsrealität finden. Mit ihrer Einzelausstellung Moving Objects in Rose Madder im Kunstraum Aarau fühlt die gebürtige Schaffhauserin diesen zuweilen unbefragten Konstruktionen auf den Zahn.
Marion Ritzmanns künstlerische Arbeit umspannt Zeichnungen, Performance, Installationen und – wie es der Titel der Ausstellung vorwegnimmt – Objekte. Ausschlaggebend für die Wahl des Mediums und des Arbeitsmaterials ist die Idee für ein Thema selbst. Den mannigfaltigen Arbeiten gemeinsam ist die jeweils enge Verknüpfung von Inhalt, Form und Kontextbezug zum Ausstellungs- oder Aufenthaltsort der Künstlerin.
Mit wachem Blick und von scharfsinniger Entdeckungsfreude animiert, begibt sich Marion Ritzmann auf die Suche nach Anordnungen, die ihre Legitimation mit scheinbar gegebener Selbstverständlichkeit behaupten. In die Form des Kunstwerks übertragen, bleiben Marion Ritzmanns Beobachtungen jedoch nicht auf der beschreibenden Ebene verhaftet. Diverse Verschiebungen, wie etwa das Herauslösen eines Gegenstands aus seinem angestammten Kontext und dessen Ästhetisierung formulieren neue Behauptungen, die uns mit ebenso gleichmütiger Selbstverständlichkeit zu Fragen herausfordern.
Woher etwa stammen die rosafarbenen, aus ein und demselben Holz gezimmerten Gestelle auf Rollen, die Marion Ritzmann im Ausstellungsraum verteilt? Ihre permanente Suche führte die Künstlerin an Einrichtungsgegenstände heran, die in ihrer Funktion reichlich komisch, aber in zahlreichen privaten und öffentlichen Räumen verbreitet sind: Sockel, die ausschliesslich der Präsentation vorwiegend von Pflanzentöpfen, Blumenvasen oder Nippes dienen, eigentliche Ausstellungsstücke also. Ob mit Schnitzereien verziert oder schlicht gehalten, ob gross oder klein, einmal platziert, verharren die Gestelle in starrer Unscheinbarkeit, so dass kaum jemand an ihrer Position zu rütteln wagt. So eindimensional die Funktion, umso vielfältiger sind die formalen Ausprägungen, die sich erst im Ausstellungsraum durch die Vereinheitlichung von Farbe und Material hervortun. Ganz bewusst fordern uns die montierten Rollen zudem auf, die Anordnung zu verändern und der stillen Autorität mit Bewegung entgegenzuwirken.
Text: Sarah Merten, Kunsthistorikerin, Zürich
Marion Ritzmanns künstlerische Arbeit umspannt Zeichnungen, Performance, Installationen und – wie es der Titel der Ausstellung vorwegnimmt – Objekte. Ausschlaggebend für die Wahl des Mediums und des Arbeitsmaterials ist die Idee für ein Thema selbst. Den mannigfaltigen Arbeiten gemeinsam ist die jeweils enge Verknüpfung von Inhalt, Form und Kontextbezug zum Ausstellungs- oder Aufenthaltsort der Künstlerin.
Mit wachem Blick und von scharfsinniger Entdeckungsfreude animiert, begibt sich Marion Ritzmann auf die Suche nach Anordnungen, die ihre Legitimation mit scheinbar gegebener Selbstverständlichkeit behaupten. In die Form des Kunstwerks übertragen, bleiben Marion Ritzmanns Beobachtungen jedoch nicht auf der beschreibenden Ebene verhaftet. Diverse Verschiebungen, wie etwa das Herauslösen eines Gegenstands aus seinem angestammten Kontext und dessen Ästhetisierung formulieren neue Behauptungen, die uns mit ebenso gleichmütiger Selbstverständlichkeit zu Fragen herausfordern.
Woher etwa stammen die rosafarbenen, aus ein und demselben Holz gezimmerten Gestelle auf Rollen, die Marion Ritzmann im Ausstellungsraum verteilt? Ihre permanente Suche führte die Künstlerin an Einrichtungsgegenstände heran, die in ihrer Funktion reichlich komisch, aber in zahlreichen privaten und öffentlichen Räumen verbreitet sind: Sockel, die ausschliesslich der Präsentation vorwiegend von Pflanzentöpfen, Blumenvasen oder Nippes dienen, eigentliche Ausstellungsstücke also. Ob mit Schnitzereien verziert oder schlicht gehalten, ob gross oder klein, einmal platziert, verharren die Gestelle in starrer Unscheinbarkeit, so dass kaum jemand an ihrer Position zu rütteln wagt. So eindimensional die Funktion, umso vielfältiger sind die formalen Ausprägungen, die sich erst im Ausstellungsraum durch die Vereinheitlichung von Farbe und Material hervortun. Ganz bewusst fordern uns die montierten Rollen zudem auf, die Anordnung zu verändern und der stillen Autorität mit Bewegung entgegenzuwirken.
Text: Sarah Merten, Kunsthistorikerin, Zürich